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Cécile Wajsbrot

Cécile Wajsbrot wurde 1954 in Paris geboren. Sie studierte Literaturwissenschaften, arbeitete anschließend als Französischlehrerin und Rundfunkredakteurin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin abwechselnd in Paris und Berlin. Sie ist Autorin zahlreicher Romane, Novellen und Erzählungen. 

Ihre deutschsprachigen Ausgaben erscheinen in der Verlagsbuchhandlung Liebeskind und wurden aus dem Französischen übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller.

 

Die Reihen waren dicht besetzt, es mussten Stühle nachgestellt werden, bevor Buchhändler Manfred Keiper Autorin und Verlag vorstellen konnte.

„Der Verrat“ spielt in Paris Anfang der 90er Jahre. Die junge Redakteurin Ariane befragt einen alten Radiomann Louis zur Geschichte des Radios. Beiläufig fragt sie ihn nach der Kriegszeit. Erst die Frage abwehrend, beginnt Louis, sich Stück für Stück seiner ersten und auch einzigen großen Liebe zu erinnern, der Jüdin Sarah Lipsick. Doch er erinnert sich auch daran, dass er sie im entscheidenden Moment alleine gelassen hat, sie nicht vor der großen Pariser Judendeportation 1942 gerettet hat. Am Ende seines Lebens wird ihm bewusst, dass er damit sich selbst verraten hat. Nie wieder hat er eine feste Beziehung aufgebaut, und sein Leben als Starmoderator war von Mittelmäßigkeit geprägt: „er hatte sich immer damit begnügt, die Regeln zu befolgen.“ Nachträglich begibt er sich auf die Suche nach Sarah, nur um zu erfahren, dass sie in Auschwitz umgekommen ist. Zu sich selbst findend, bricht er das erste Mal nach 50 Jahren die Regeln, denen er sich unterworfen fühlt.

In dem anschließenden Gespräch offenbarte Cécile Wajsbrot, einen eigenen Großvater in Auschwitz verloren zu haben. Sie wartet heute noch auf eine Entschuldigung der französischen Regierung gegenüber den eigenen Juden. Mit diesem Roman, in Frankreich bereits 1997 erschienen, hat sie eine Diskussion um diese Schuld angefacht, um die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit, die Frankreich immer noch in zwei Hälften teilt.

Auf deutsch sind die Romane von Cécile Wajsbrot in der Verlagsbuchhandlung Liebeskind erschienen, einer der neuen, kleinen Verlage der „Jungen Wilden“, die sich in den letzten Jahren gegründet haben im Gegensatz zu den großen etablierten Konzernverlagen. Buchhändler Manfred Keiper nutzte die Gelegenheit, den Liebeskind-Verlag vorzustellen, der mit dem preisgekrönten Krimi von David Peace „1974“ und der Neuübersetzung von Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ schon großes Aufsehen erregt hat.

Am 26. März 2003 hat Cécile Wajsbrot ihren Roman "Mann und Frau den Mond betrachtend" im Institut Francais in Rostock vorgestellt. Begleitet worden war sie von dem Schriftsteller und Übersetzer Michael Kleeberg.

Am 22. März 2006 las sie in der anderen Buchhandlung aus ihren Roman "Der Verrat".

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