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Klaus Bednarz

Klaus Bednarz, Dr. phil., Jahrgang 1942, promovierte 1966 über den russischen Dichter Anton Cechov. Er wurde Redakteur beim Deutschen Fernsehen, lebte jahrelang als Korrespondent in Warschau und Moskau. Von 1982 bis 2001 war er Leiter der Redaktion Monitor beim Westdeutschen Rundfunk (WDR). Er war ständiger Mitarbeiter verschiedener Tages- und Wochenzeitungen und arbeitete von Januar 2002 bis zur Pensionierung als Sonderkorrespondent des ARDs, sowie als Chefreporter für den WDR.

Lesung am 29. Oktober 1999

Ballade vom Baikalsee

Sein Buch Ballade vom Baikalsee hat Klaus Bednarz in einer Gemeinschaftsveranstaltung von Literaturhaus Kuhtor und die andere Buchhandlung am 29.10.1999 in der Aula der Universität Rostock vor über 300 ZuhörerInnen vorgestellt. 

Das Buch

Eindrucksoll flimmerten seit Sommer 1998 mehrmals die beiden Reportagen Klaus Bednarz vom Baikalsee über die bundesdeutschen Bildschirme. Viele der Bilder mit ihren Farben lassen sich kaum in Worten ausdrücken, doch viele Eindrücke und Geschichten, die der Journalist Klaus Bednarz gehört und gewonnen hat, lassen sich nicht in Bildern ausdrücken. Er hat sie aufgeschrieben. Der Baikalsee ist ein Natur- und Weltwunder, dem man sich auf unterschiedlichste Art und Weise und immer wieder nähern kann, ohne es letztendlich zu erfassen.

Lesung am 4. Februar 2003

Östlich der Sonne - Vom Baikalsee nach Alaska

Vor über 400 ZuhörerInnen las Klaus Bednarz aus seinem Buch Östlich der Sonne. Das Buch war zwei Monate vorher erschienen, die Reportagen einen Monat vorher erstmals ausgestrahlt worden. Das Team um Klaus Bednarz mit dem hervorragenden Kameramann Maxim Tarasjugin legte vom Baikalsee aus über 10.000 km zurück - bis zur Mündung der Lena, die Kolyma-Trasse auf die Tschuktschen-Halbinsel an die Barentssee, hinüber bis nach Sitka in Alaska.

Er schilderte den Zusammenbruch der ökonomischen und sozialen Infrastrukturen in Sibirien, der gesamten Verkehrsinfrastruktur nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die Hafen Tiksi, gelegen im Mündungsdelta der Lena, wurde früher von 200 Schiffen jährlich angelaufen. Als das Fernsehteam im August nach unsäglichen Problemen endlich Tiksi erreichte, war in diesem Jahr noch kein einziges Schiff in den Hafen eingelaufen. Die Russen verlassen die früher hochsubventionierten Regionen, zurück bleiben die Ureinwohner. Arbeit gibt es kaum noch, die Menschen müssen sich direkt mit der Natur auseinandersetzen. 

Ihre Probleme sind Verlust der kulturellen Identität, Alkohol, soziale Perspektivlosigkeit, in Sibirien wie in Alaska, hier nur auf einem höheren Niveau.

Das Buch

"Land östlich der Sonne" nannten die russischen Eroberer jenen geheimnisvollen Teil Sibiriens, der sich vom Fluß Lena bis zum Stillen Ozean erstreckt. Durch dieses rauhe, unermeßlich weite Land zogen einst die Vorfahren der nordamerikanischen Indianer. Klaus Bednarz ist auf ihren Spuren gereist. Vom Baikalsee bis nach Alaska - mehr als 10 000 Kilometer durch Taiga, Sümpfe und reißende Flüsse. Zu Fuß, per Schiff, Geländewagen, Hubschrauber oder Rentierschlitten.

Er hat mit Goldsuchern und Walfängern gesprochen, mit Polarforschern, Archäologen, Schamanen und Indianerhäuptlingen, mit Verbannten und Sträflingen des GULAG. Immer wieder ist er dabei auf Gemeinsamkeiten sibirischer und indianischer Mythen und Legenden gestoßen, auf überraschende Parallelen von Kultur und Lebensweise. So entsteht ein lebendiges Bild des heutigen Landes östlich der Sonne - mit all seinen Problemen und Hoffnungen. Eine faszinierende Reise voller Abenteuer und unvergeßlicher Eindrücke.

    

Lesung am 8. Februar 2005 

Am Ende der Welt - Eine Reise durch Feuerland und Patagonien

Vor 400 ZuhörerInnen berichtete Klaus Bednarz über seine Reise durch den äußersten, rauhen Süden Amerikas. Fasziniert von der ungeheuren Schönheit der südamerikanischen Fjordlandschaft ist er allerdings nicht zum Reiseschriftsteller geworden, sondern er ist nach seinen beiden Reportagen vom Baikal-See, Sibirien und Alaska den Spuren der dortigen Ureinwohner gefolgt. Diese sind im Laufe von Jahrhunderten oder -tausenden vom Baikal über die Bering-See von Alaska aus die Westküste Amerikas bis zum südlichen Ende des Amerikas gewandert und hier in Patagonien und Feuerland geendet. Geendet im doppelten Sinne: Hier ist ihre Völkerwanderung geendet, aber hier sterben diese Urvölker auch gerade aus.

Klaus Bednarz erzählte traurig und aufrüttelnd von den kolonialen Verbrechen der "Weißen", zu denen auch er selbst gehört: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trieben Großgrundbesitzer wahre Killerkommandos mit Kopfgeld zum Massenmord an diesen Ureinwohnern. Er zitierte aus einem alten Abrechnungsbuch eines Großgrundbesitzers, der einem Vorarbeiter in einem Jahr 981 Pfund Sterling ausgezahlt hat - für jeden ermordeten Ureinwohner 1 Pfund Sterling Kopfprämie. Heute existieren von den verschiedenen Völkern nur noch einzelne Dörfer oder sogar nur noch einzelne Menschen. Teilweise gibt es ihre Sprache überhaupt nicht mehr. Für sie möchte Bednarz mit seinen Reportagen ein Stück Erinnerung schaffen.

Ein zweites Problem sind die dort offenkundig zu Tage tretenden Umweltprobleme: Urzeitliche Gletscher schmelzen angesichts der Erderwärmung in beängstigendem Tempo. Illegal wird der Regenwald massiv abgeholzt - trotz Verboten! 

Am Ende des Gespräches war deutlich, dass Klaus Bednarz auch lange nach seiner Zeit als Chef des Politmagazins Monitor sich selbst treu geblieben ist: Er ist nach wie vor politischer Journalist.

Die Lesung wurde veranstaltet von die andere Buchhandlung und der Ostsee-Zeitung.

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