Die Welt hat der Ernennung des neuen US-Präsidenten am 20. Januar 2021 entgegengefiebert. Zum Glück ist sie friedlich verlaufen, was bei 25.000 Nationalgardisten wohl auch zu erwarten war. Nicht erwartet worden war der Vortrag einer jungen Lyrikerin, die mit ihrem Auftritt allen anderen praktisch die Show gestohlen hat. Zu recht!

Aber sehen (und hören) Sie erst noch einmal selbst:

Wenn Ihre Zeilen zur Leitlinie der künftgien US-Regierung werden würde, und diese gegen die soziale Oberschicht, die an den US-Rüstungsfirmen, den Erdöl- und sonstigen Energiekonzernen, den Großunternehmen, die nach wie vor auf die unbeschränkte Ausbeutung der Natur setzen, durchetzen könnte, dann könnte man tatsächlich rufen: "Oh, the USA, really great!" So können wir erst einmal begeistert ausrufen: Oh, really, Lyrics at first!

Die Lyrik ist ja wohl das Stiefkind der Literatur, zumindest was die Auflagenzahlen angeht. Vollkommen zu Unrecht! Lyrik ist aber meist Literatur derart komprimiert, manche Zeilen nehmen den Leser/die Leserin mehr in Anspruch als ganze Kapitel in der Prosa, Lyrik regt zur Besinnung, zum Entschleunigen, zum Nachdenken an, kann aber auch aufwühlen. Lyrik ist still! Umso schöner ist es, wenn Lyrik einmal eine große Bühne gegeben wird - wie bei der Inauguration des jeweiligen US-Präsidenten - und sie dann plötzlich ohne Weiteres soviel  Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das ist die Kraft der Lyrik.

Im Gegensatz zur gegenwärtigen Literaturnobelpreisträgerin, der US-amerikanischen Lyrikerin Louise Glück, können wir Ihnen von Amanda Gorman noch kein Buch auf deutsch anbieten, aber am 17. März erscheint ein erster Gedichtband mit einer autorisierten deutschsprachigen Fassung ihre Inaugurationsgedichtes, den Sie in unserem Webshop bereits bestellen können. Im Herbst (siehe unten) erscheint ein umfassender Band mit Gedichten von ihr.