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Christoph Kleemann

Als Christoph Kleemann vor Weihnachten 2014 bei uns in der Buchhandlung hereinkam und mir erzählte, dass sein Roman nun fertig sei und zur Leipziger Buchmesse erscheine, war  es klar, dass er diesen Roman auch bei uns vorstellen werde. 

Auf der Premierenlesung zu seinem Romaerstling Hans im Glück während der Leipziger Buchmesse 2015 musste ihn sein Freund und Autor Christoph Kuhn aus Halle/Saale vertreten, denn er war kurz zuvor ins Krankenhaus eingeliefert worden. So wurde dann am 19. März 2015 bei uns in der Buchhandlung nicht nur die Premierenlesung zu seinem Buch Hans im Glück oder Die Reise in den Westen, sondern die erste von drei überfüllten Lesungen im Frühjahr.

In dem Roman Hans im Glück, autobiografisch geprägt, muss sich in seinem Roman der ehemalige Pfarrer Hans-Georg Weber und Bürgerrechtler Hans-Georg Weber seiner Krebsdiagnose stellen. Er entscheidet sich für eine alternative Behandlungsmethode und entdeckt dadurch sein Ich vollkommen neu. Für Christoph Kleemann ist es das Lebensbuch geworden.

Er hat aus seinem Roman  Hans im Glück oder Die Reise in den Westen nach der Buchpremiere nochmals am 27. April und 3. Juni 2015 in unserer Buchhandlung gelesen.

Christoph Kleemann wurde 1944 in Meissen geboren. Von 1962 bis 1967 studierte er Theologie an der Universität Rostock. Ab 1976 war er Studentenpfarrer in Rostock, leitete in der Evangelischen Studentengemeinde von 1978 bis 1985 den Arbeitskreis "Erziehung zum Frieden". Von 1986 bis 1969 war er Pastor in Dobbertin. Es traf ihn, dass er in dieser Stelle von seiner Kirche gekündigt wurde, weil seine Lebensgefährtin und er, beide bereits geschieden, nicht heiraten wollten, für die Institution Kirche war das nicht tragbar. Zurückgekehrt nach Rostock, wurde er hier in der Wende amtierender Oberbürgermeister, nahm sozusagen dem bisherigen SED-OB Henning Schleiff die Stadtschlüssel aus der Hand. Doch nach der Kommunalwahl war er nicht bereit, die Partei zu wechseln - er war Mitglied des Neuen Forums -, um Oberbürgermeister zu bleiben. Das ließen die Mehrheitsverhältnisse nicht zu, doch man wählte ihn zum Präsidenten der Bürgerschaft. 1995 hielt er die Trauerrede zu Petra Fehlhaber, Gründerin der anderen buchhandlung, die am 24. August 1995 verstorben war. 1999 wurde er Leiter der BStU-Außenstelle Rostock. 2009 konnte er in den Ruhestand gehen. 2011 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 

2008 bekam er seine Krebsdiagnose. Ohne Operation, so wurde ihm gesagt, hätte er noch ein halbes Jahr zu leben. Er entschied sich für das Leben, aber gegen die Operation, ließ sich auf eine alternative, biologische Heilmethode, auf Onkothermie und Hyperthermie ein, um sein Immunsystem zu stärken, mit dem Krebs zu leben. Er hat die folgenden sieben Jahre wohl bewußter gelebt als er dies ohne die Krankheit getan hätte. Er hat die Zeit genutzt, um zu reisen, die Zeit mit seiner Frau zu leben, auch zu schreiben. Zwei Weihnachtserzählungen finden sich in der unten genannten Anthologie.

Am 28. Oktober 2015 ist Christoph Kleemann gestorben. Er ist beigesetzt im Ruheforst Rostocker Heide.

 

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