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Hannes Heer

Geboren wurde Hannes Heer 1941 in Wissen/Sieg. Er studierte Geschichte und Literautr in Bonn, Freiburg und Köln, und gehörte 1966 zu den Wiederbegründern des SDS. 1968 machte er sein Staatsexamen in Geschichte und Literaturwissenschaft, und arbeitete danach wegen Berufsverbot für Radio- und Fernsehstationen sowie als Dramaturg und Regisseur in Hamburg und Köln. Von 1993 bis 2000 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und Leiter des Ausstellungsprojektes "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944".

Am 5. März 1995 wurde in der Hamburger Kampnagelfabrik die Ausstellung Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944 eröffnet. Sie dürfte die zeitgeschichtlich und politisch bedeutendste Ausstellung in Nachkriegsdeutschland sein, mit den höchsten Besucherzahlen, den umfangreichsten und widerstreitendsten Diskussionen. Unter der Leitung von Hannes Heer war diese Ausstellung von vier Wissenschaftlern erarbeitet worden.

Die Wehrmachtsausstellung, wie sie auch genannt wird, hat das Verdrängen der Täterschaften im 2. Weltkrieg zurück in das allgemeine Bewußtsein geholt: Auf über 1400 Fotos war dokumentiert, dass die Täter nicht nur die „schlimmen Schergen“ der SS waren, es waren auch die gemeinen und „ehrenhaften“ Soldaten, der „Jedermann“, der sich am Morden beteiligt hatte. Die Wehrmachtsausstellung holte die unaufgearbeitete Nazizeit wieder hervor. Gerade dies wurde nach dem positiven Erstauen über die Ausstellung zu wütenden Angriffen auf sie. Zwei von 1.400 Fotos waren falsch tituliert und zugeordnet, lieferten die Handhabe, die ganze Ausstellung zu diskreditieren.

Am 27. November 2001 Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskriegs 1941 bis 1944 in Berlin neueröffnet. Hannes Heer hatte sich da bereits mit Jan Philipp Reemtsma, Nestor des Hamburger Institus für Sozialforschung überworfen. Die neue Ausstellung war umgestaltet worden, entschärft, verändert.

1997 wurde Heer mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet.

Am 13. Mai 2004 stellte Hannes Heer sein Buch "Vom Verschwinden der Täter - Der Vernichtungskrieg fand statt, aber keiner war dabei" in unserer Buchhandlung vor. Am 9. März 2006 folgte ein weiterer Besuch in Rostock. Hierbei stellte er sein damals aktuell erschienenes Buch "Hitler war´s - Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit" in einer gemeinsamen Veranstaltung in der Rostocker Volkshochschule vor.

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